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Z – Anatomie eines politischen Mordes

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Z - Anatomie eines politischen Mordes (1969) - Still 01

An Fahrt gewinnt die Geschichte des Films, als ein engagierte Politiker bei einer öffentlichen Kundgebung ermordet wird. Für die Witwe des Ermordeten und dessen Mitarbeiter beginnt nun eine Odyssee im Kampf um Aufklärung und Gerechtigkeit. Die Attentäter werden zwar von einem jungen Polizisten unmittelbar nach der Tat gefasst, jedoch zunächst nicht angeklagt. Die beiden Mitglieder einer rechtsradikalen Vereinigung werden durch einflussreiche Gesinnungsgenossen in Politik und Justiz gedeckt.

Ein junger prinzipientreuer Staatsanwalt beginnt jedoch gegen jeden Widerstand die Ermittlungen und zieht mithilfe zweier Journalisten nicht nur die beiden Attentäter, sondern auch hochrangige Militärs, Sicherheitsbeamte und Politiker, die als Mitglieder der oben genannten rechtsradikalen Organisation am Attentat beteiligt sein sollen, vor den Kadi.

Auch wenn in Costa-Gavras Z – Anatomie eines politischen Mordes weder Namen realer Personen, noch ein Land oder eine Stadt genannt werden, wird dem Zuschauer schon im Vorspann des Films klargemacht, dass Z – Anatomie eines politischen Mordes auf einer wahren Begebenheit beruht. „Übereinstimmungen mit realen Personen und Ereignissen sind gewollt“, heißt es nachdrücklich im Vorspann. Es handelt sich unmissverständlich um die Ermordung des linksliberalen und pazifistischen griechischen Politikers Lambrakis im Jahr 1963. Die dargestellten Ermittlungen und das zwar eingeleitete aber nicht zu Ende gebrachte Strafverfahren entsprechen den realen Gegebenheiten und den Verhältnissen im Griechenland der sechziger Jahre. Die Tatsache, dass der Regisseur Costa-Gavras und die Darstellerin der Witwe – Irene Papas – zu der Zeit im Exil lebende Griechen waren und die Filmmusik von Mikis Theodorakis, der sich als prominentester Gegner der Militärjunta (1967 bis 1974) ebenfalls im Exil befand, lassen keinen Zweifel an der Aussage des Films zu. Bei Z – Anatomie eines politischen Mordes handelt es sich eindeutig um einen politisch motivierten Film.

Trailer

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Aus dieser politischen Motivation und Ausrichtung gewinnt der Film auch seine Bedeutsamkeit und seinen Erfolg, der ihm immerhin einen Oscar für den besten nichtenglischsprachigen Film im Jahr 1969 einbrachte. Z – Anatomie eines politischen Mordes hat aber auch einige Schwächen, die vermutlich der Grund dafür sind, dass der Film es nicht geschafft hat sich bis heute seinen Platz im Bewusstsein des Publikums zu sichern. Mit Ausnahme von Yves Montand, Irene Papas und Jean-Louis Trintignant liefern die meisten Schauspieler eine mäßige bis schlechte Leistung ab. Störend ist auch, dass viele Figuren mit Klischees und viele Stellen des Films mit Pathos überladen werden. Der Propagandazweck des Films offenbart sich dem Zuschauer dadurch in einer ungeschickten Form. Auch wenn sich diese Propaganda bzw. diese im Film chiffrierte politische Stellungnahme gegen ein faschistisches und unmenschliches Regime richtet, mindert die teilweise plumpe Art der politischen Aussagen, die zum Teil auch noch mit unsachlichen Verschwörungstheorien gespickt werden, den inhaltlichen und ästhetischen Wert des Films.

Fazit

Trotz seiner Schwächen ist Z – Anatomie eines politischen Mordes ein lohnender Film, der sich vor allem durch seine politische bzw. mittlerweile historische Bedeutung, der Einzellleistung der oben erwähnten Schauspieler und der geschickt verwendeten Filmmusik von Mikis Theodorakis (auch Filmmusik zu: Serpico, Alexis Sorbas, The Day the Fish Came Out, Iphigenia, Phaedra, Sutjeska, Faces in the Dark u. A.) auszeichnet.

Costa-Gavras lässt den Film augenscheinlich mit einem Happy End enden. Bevor der Abspann eingespielt wird, lässt er die Geschichte jedoch in Form eines Pressekommentars auf eine andere Weise enden. Durch einen Putsch wird ein politischer Wandel im Land von einer faschistischen Militärdiktatur im Keim erstickt. Die an der Aufklärung des Mordes beteiligten Figuren, die nicht ins Ausland fliehen, werden verhaftet oder gar ermordet.

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